Dieser große Sieg auf der Ebene von Gaugamela 9 kostete nach Arrian der makedonischen Ritterschaft allein 60 Tote es waren über 1000 Pferde, davon die Hälfte bei der makedonischen Ritterschaft, gestürzt oder getötet nach den höchsten Angaben fielen makedonischerseits 500 Mann Zahlen, die gegen den Verlust der Feinde, der auf 30 000 Mann, ja 90 000 Mann angegeben wird, unverhältnismäßig erscheinen, wenn man nicht bedenkt, daß einerseits, bei der trefflichen Bewaffnung der Makedonen, im Handgemenge nicht viele tödlich verwundet wurden, und daß anderseits erst beim Verfolgen das Fleischhandwerk beginnen konnte alle Schlachten nicht bloß des Altertums beweisen, daß der Verlust der Fliehenden bis ins Unglaubliche größer ist als der der Kämpfenden.Er ließ seine Kolonnen haltmachen, berief die Freunde, die Strategen, die Ilarchen, die Anführer der Bundesgenossen und Soldtruppen und legte ihnen die Frage vor, ob man sofort angreifen oder an Ort und Stelle sich lagern und verschanzen und das Schlachtfeld zuvor rekognoszieren solle Die meisten waren dafür, das Heer, das von Kampflust brenne, sogleich gegen den Feind zu führen Parmenion dagegen riet zur Vorsicht die Truppen seien durch den Marsch ermüdet, die Perser, schon länger in dieser günstigen Stellung, würden wohl eg nr 561 2006 nicht versäumt haben, sie auf jede Weise zu ihrem Vorteil einzurichten man könne nicht wissen, ob nicht eingerammte Pfähle oder heimliche Gruben die feindliche Linie deckten die Kriegsregel erfordere, daß man sich erst orientiere und lagere.War nicht desselben Weges und seit Jahrhunderten die wundervolle koloniale Entwicklung der Hellenen vor sich gegangen Hatte nicht bei den Skythen im taurischen Lande wie bei den Afrikanern der Syrte, in Kilikien wie an der keltischen Rhonemündung ihre Begabung, das Fremde aufzufassen, anzuerkennen, sich mit ihm zu verständigen und zu verschmelzen, die Fülle neuer lebensvollster Gestaltungen geschaffen, hellenisierend das Hellenische selbst der Zahl und der Spannkraft nach fort und fort gesteigert Daß in dieser Richtung Alexanders Gedanken gingen, dafür kann als Beweis gelten, wie er in Memphis und Tyros und immerhin auch Jerusalem Feste feierte nach der Landesart, wie er in Babylon die von Xerxes geplünderten Heiligtümer von neuem zu schmücken, den Belosturm wiederherzustellen, den Dienst der babylonischen Götter fortan frei und prächtig, wie zu Nebukadnezars Zeit, zu begehen befahl.Die Antwort des Königs soll gelautet haben Parmenion müsse eg nr 561 2006 von Sinnen sein, jetzt Hilfe zu verlangen, mit dem Schwert in der Hand werde er zu siegen oder zu sterben wissen.Und daß diese Gedanken in voller Lebendigkeit bewahrt und vielleicht weitergeführt worden sind, lehrt eine denkwürdige Inschrift aus Dareios' II.Der Tag von Gaugamela hat den Stolz und das Selbstvertrauen der persischen Großen gebrochen, sie lernen die Dinge mit eg nr 561 2006 anderen Augen als bisher ansehen die Übertritte mehren sich, zumal seit Mithrines die stets hochgehaltene Satrapie Armenien, Mazaios, der, wenn einer, tapfer gegen Alexander gekämpft, die reiche babylonische erhalten hat.Schon seit dem Herbst 334 ist Mithrines von Sardes, dann seit dem Fall von Tyros und Gaza Mazakes und Amminapes von Ägypten in Amt und Ehren bei ihm.Dieses Mitteltreffen umfaßte zunächst die edelsten Perserscharen, die sogenannten Verwandten des Königs nebst der Leibwache der Apfelträger zu beiden Seiten derselben die hellenischen Söldner, die sich noch im Dienst des Königs befanden ferner noch eg nr 561 2006 ein Mitteltreffen die Inder mit ihren Elefanten, die sogenannten Karier, Nachkommen der einst nach den oberen Satrapien Deportierten, die mardischen Bogenschützen, vor ihnen fünfzig Sensenwagen.Nach diesen Einrichtungen brach er mit dem Heere nach Persien auf.Seit jenem merkwürdigen Ausspruch des Herakleitos, seit dem Äschyleischen in vielen Namen eine Gestalt, haben die Dichter und Denker eg nr 561 2006 der hellenischen Welt nicht aufgehört, in den vielen Göttergestalten und deren Mythen, die ihrem Volke Religion waren, den tieferen Sinn zu suchen und in ihm die Rechtfertigung ihres Glaubens zu finden.Und nun zurück zu dem Zusammenhang der historischen Ereignisse, deren mit dem Frühling 331 eine neue bedeutsame Reihe beginnen sollte.Durch Antipatros' Umsicht und feste Haltung alles Einflusses im übrigen Hellas beraubt, standen sie nur noch mit Agis in unmittelbarer Verbindung aber die Bewegung, die dieser im Einverständnis mit ihnen im Peloponnes zu erregen gehofft hatte, war durch die allmähliche Auflösung der Seemacht gleichfalls ins Stocken geraten, eg nr 561 2006 nur Kreta hatte er durch seinen Bruder besetzen lassen.Andere hielten dafür, der König wolle für seinen weiteren Zug Gottes Rat erfragen, wie ja auch Herakles getan, als er nach dem Riesen Antäos ausgezogen und Perseus, ehe er die Fahrt zu den Gorgonen unternommen beide seien des Königs Ahnherren, deren Beispiel er gern nachahme.Ihrem Beispiele folgten die Chier, die, sobald sich die makedonische Flotte auf ihrer Reede zeigte, gegen die Tyrannen und die persische Besatzung einen Aufstand machten und die Tore öffneten der persische Admiral Pharnabazos, der damals mit fünfzehn Trieren im Hafen von Chios eg nr 561 2006 lag, sowie die Tyrannen der Insel kamen in die Gewalt der Makedonen und als während der Nacht Aristonikos, der Tyrann von Methymna auf Lesbos, mit einigen Kaperschiffen vor dem Hafen, den er noch in den Händen der Perser glaubte, erschien und einzulaufen begehrte, ließ ihn die makedonische Hafenwache ein, machte dann die Mannschaft der Trieren nieder und brachte den Tyrannen als Gefangenen in die Burg.